Sonntag, 19. April 2015

Strand, Strand, Strand!



Der Urlaub ruft! Nachdem wir noch keine großen Reisen unternommen hatten, seit wir hier ankamen und unser Zwischenseminar kurzfristig um zwei Wochen verschoben wurde, haben wir ganz spontan entschieden nach Limbe zu fahren. Man könnte wohl diskutieren, ob es wirklich so erholsam war, denn die Kombination aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit verbietet es einem den Strand längere Zeit zu genießen. Dennoch bietet Limbe relativ viele Sehenswürdigkeiten und wunderschöne schwarze Strände, deren Sand noch aus frühen Ausbrüchen des Mt. Cameroon stammt, an dessen Fuß Limbe liegt. Also dann doch ein bisschen Erholung
Der Mt. Cameroon

Die vulkanischen Strände
!

Das Wunder der Geburt



Am 5. Januar war es für mich endlich so weit, ich durfte in „Maternity“ anfangen, der Geburtshilfe des Krankenhauses in Shisong. Hier gibt es immer etwas zu tun und so konnte ich auch gleich am ersten Tag eine Geburt beobachten. Was es noch besser machte: es war eine natürliche Zwillingsgeburt, etwas was in Europa immer seltener wird. Nachdem die Eingewöhnungszeit vorüber war, hat sich in den sieben Wochen meiner Zeit dort mein Aufgabenbereich schnell vergrößert. Neben der „normalen“ Arbeit einer Krankenschwester, die ich bereits in den anderen Stationen kennenlernen durfte, durfte ich auch Aufgaben der Hebammen übernehmen. Es ist ein sehr, sehr schönes Gefühl, die Nabelschnur eines Neugeborenen zu durchtrennen, es zu baden und danach in die 50 Lagen Klamotten, die ein Baby hier in Kamerun anhat, zu packen. Hier ist es nicht üblich, dass Väter das Durchschneiden der Nabelschnur übernehmen, im Normalfall sind sie bei der Geburt auch nicht anwesend (eine Hebamme sagte mal, sie hätten zu viel Angst davor). Pro Woche werden zwischen 20 und 50 Kinder geboren, ihr könnt euch also vorstellen, wie viele Geburten ich gesehen und bei denen ich geholfen habe. Und doch wird es nie langweilig! Die Arbeit dort hat aber auch deprimierende Seiten… Hat man sich mal mit einer Mutter oder ihrem Baby super gut verstanden, muss man nach wenigen Tagen „Auf nimmer Wiedersehen“ sagen, weil sie dann meistens in ihr kleines abgelegenes Heimatdorf zurückfahren und kaum noch in die Stadt kommen. Es ist auch kein schönes Gefühl, wenn man sich tagelang um ein kleines Frühchen kümmert und dann plötzlich hören muss, dass es in der Nacht zuvor gestorben ist… Dennoch vergeht einem nicht die Lust daran, das Lächeln einer Mutter zu sehen, die ihr Baby in ihren Armen hält!