Samstag, 23. August 2014

Highlife in Kumbo


Ihr glaubt gar nicht wie viel wir so die letzten Tage gemacht haben, es ist fast schon zu viel für einen einzigen Blogeintrag… Letzte Woche, von Mittwoch, dem 13. August bis Freitag, dem 15. August, haben die Cadets of Mary im Youth Centre eine Art Seminar gehabt. Die Cadets of Mary sind eine Jugendgruppe, so ca. von 9 bis 20, die die Tugenden und anderes von Maria übernehmen wollen. Am Mittwoch haben wir sie begrüßt und hatten die Aufgabe, sie in Listen einzutragen und die Teilnahmegebühren einzusammeln. Man könnte das schon als eine sehr schwere Aufgabe einstufen, denn das Chaos war zu Beginn noch in der Überzahl. Am Dienstag haben wir schon geholfen Bohnen und Reis zu waschen, die es Mittwochabend zu essen gab. Wir haben dann noch bei der Verteilung der Bohnen aus Riesentöpfen an alle geholfen. Die Bohnen waren wirklich lecker, aber Bohnen am Abend sind nicht für alle immer so passend… Donnerstag waren wir dann auch wieder früh zur Stelle, um das Youth Team so gut wie möglich zu unterstützen. Am Freitag folgte dann ein wunderschöner Gottesdienst anlässlich Maria Himmelfahrt!

Der 16. August war ein aufregender Tag, der uns die Unterschiede unserer Kulturen deutlich gezeigt hat. Wir wurden auf die Beerdigung eines Familienmitglieds einer Freundin mitgenommen. Diese sollte in Melim, ein Dorf ungefähr 15 Minuten von Kumbo mit dem Taxi entfernt. Der Unterschied Dorf-Stadt fällt definitiv ins Auge, schon im Bau der Häuser und das es eher Trampelpfade als Straßen gibt. Die Beerdigung fand im Compound der Familie der Verstorbenen statt, ein Compound gleicht einem Dorf, das größtenteils aus Mitgliedern einer Familie besteht. Hier ist es Tradition, dass die Verstorbene auf dem Hof vor der Beerdigung aufgebahrt wird. Vor der Beerdigung wurde auf Lamnso gebetet. An sich glich die Beerdigung einem Fest, denn wenn in Kamerun eine ältere Person stirbt (die Verstorbene wurde ca. 80 Jahre alt), dann trauert man nicht über den Tod, sondern feiert das Leben! Der Sarg wurde ins Grab gehoben, anschließend wurde eine Matte und Bambushölzer darauf gelegt. Daraufhin wurde ein erster Teil  Erde darauf verteilt. Diese wurde von 8 Männern mit einer Art Tanz und musikalischer Begleitung fest gestampft, bis das Grab ganz gefüllt war. Sobald diese Aufgabe beendet war, begannen beinahe alle Besucher der Beerdigung zu tanzen. Zu unser aller Freude kamen auch die DjuDjus  aus dem DjuDju Haus. DjuDjus sind Geistergestalten, in unserem Fall kamen nur gute DjuDjus und keine bösen, die sich zeigen, wenn jemand verstorben ist. Es gibt sowohl männliche als auch weibliche DjuDjus, die sich der Menge anschließen und tanzen. Nach 5 Stunden, folgte eine weitere Beerdigungstradition, die mir aber niemand begründen konnte, nämlich, dass das Essen, das die Familie zubereitet hat, auf das Grab gestellt wird und von dort verteilt wird. Danach war dieses Fest sozusagen beendet und alles verlief… Es war besonders interessant auch etwas über die Familientraditionen in der Gegend zu erfahren. Unsere Freundin war in diese Familie nämlich „nur“ eingeheiratet, wodurch sie bestimmte Teile des zentralen Gebäudes des Compounds gar nicht betreten durfte und wie alle eingeheirateten Frauen eine Art Uniform trug, die sie als solche zu erkennen gab. Diese Uniform war ein bunter Rock und ein T-Shirt aus cremefarbener Spitze.

Die Tage danach haben wir ganz gemütlich angehen lassen und haben hauptsächlich Freunde getroffen… Dienstag auf Mittwoch hat uns Fr. Paul (unser Mentor) mit zu seiner Familie nach Mbiamé genommen. Mbiamé ist ein Dorf, zu dem man ca. 1 ½ Stunden über schrecklichste Straßen fahren muss, von Kumbo aus. Angekommen sind wir erst bei Nacht, sodass wir von Mbiamé selbst nicht so viel gesehen haben. Wir haben im Pfarrhaus der dortigen Mission geschlafen, der Priester dort ist super lieb gewesen! Mittwochmorgen haben wir die Frühmesse dort besucht, eine richtig schöne Erfahrung. Mbiamé ist ein wunderschönes Dorf, in dem auch viele diözesane Projekte laufen. Zurück sind wir das erste Mal mit Public Transport gefahren, mit 9 Leuten und einem Baby in einem Auto.

Donnerstag sind Eva und ich zusammen mit einem weiteren Freiwilligen aus Großbrittannien nach Oku gefahren. Nach ca. 2 Stunden Fahrt haben wir dann erst den See besucht, der nach traditionellem Glauben heilig ist, weshalb man auch erst beim Fon, dem traditionellen König um Erlaubnis fragen muss, um den See sehen zu dürfen. Dadurch liegt er aber auch in einer Art Naturschutzgebiet und enthält das sauberste Wasser der Gegend. Nach einem kurzen Picknick dort haben wir uns zum Wasserfall aufgemacht. Der Weg zum Wasserfall ist etwas tückisch und matschig, aber es lohnt sich, denn es ist beeindruckend! Zum Wasserfall gesellt sich dann noch ein Höhlensystem, das man von der Oberfläche aus nur erahnen kann!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen