Mittwoch, 13. Mai 2015

Unser Grüner Daumen!


Der März (also der Anfang der Regenzeit) ist Pflanzzeit und da auch wir einen kleinen Garten haben, haben auch wir GEPFLANZT! Man wird dann in den nächsten Wochen merken, was wächst und was nicht mehr überlebt hat...
Auf jeden Fall wächst unser Mais ganz, ganz schnell. Neben ihm wachsen mit großen Durchhaltevermögen Sonnenblumen! Mal hoffen, dass sie sich weiter gegen den Mais behaupten können.
Gepflanzt hatten wir ziemlich viel nur scheint es so als hätten nur ein paar Karöttchen, die Radieschen und ein einsamer Lauch Lust gehabt auch zu wachsen...
Aber da die Hoffnung zuletzt stirbt schauen wir mal wie sich der Paprika u.a. entwickeln...

Bezüglich grüner Daumen haben wir aber noch ein weiteres kleines Projekt am laufen und das nennt sich BANANENBAUM! Auf einem Trip nach Mbiamé mit Ivoline haben wir uns zwei kleine Sprösse eines Bananenbaumes geklaut und wieder mit nach SAC genommen. In halbierte Flaschen gesetzt hat allerdings nur einer der Sprösse überlebt, ist aber mittlerweile fleißig am wachsen und wurde schon in einen Eimer umgesetzt.
Unser Bäumchen hat sogar unsere Nachbarn dazu inspiriert einen Bananenbaum zu pflanzen (obwohl die es sich einfach gemacht haben und einfach direkt einen relativ großen gepflanzt haben...
Könnten das Karotten sein?
Könnt ihr die Sonnenblumen sehen?
Der Mais ist wohl leicht zu sehen...
Als wir das Bäumchen bekamen war es sogar noch etwas kleiner
Umtopfen überlebt
Blatt Nr. 3 unterwegs
Und da ist Nr. 4

DFLO - Diocesan Family Life Office

Seit beinahe 4 Wochen arbeite ich jetzt schon im Family Life Office. Da ich ab nächster Woche das Office wechsle, hier sozusagen meine Bilanz.

Das Office hat viele verschiedene Bereiche, da wären die Microfinance Projects, Youth for Life (Waisen und bedürftige Kinder), Alleinerziehende Eltern und HiV Infizierte, Natural Family Planning und noch etwas mehr. Für jeden der Bereiche gibt es ein oder zwei Mitarbeiter im Office die sich darum kümmern. Meine Anfangsidee war, etwas durch diese Bereiche zu wandern... Daraus geworden ist aber eigentlich, dass ich nur mit den Mitarbeitern gearbeitet habe, die auch wirklich einen Job für mich hatten. Ich bin mir momentan nicht so ganz sicher ob die Tatsache Freiwilliger zu sein, mir in den Augen einiger Mitarbeiter eine Art Unantastbarkeit gibt, sodass ich selbst wenn ich zum dritten Mal nach Arbeit gefragt habe, noch immer nichts zu tun war.
Die Arbeit im Office ist zu 60% pure Büroarbeit vor dem Computer, zu 30% surfen im Internet oder spielen und lediglich zu 10% Arbeit mit den Menschen...
Dennoch war die erste Woche, die ich hier verbringen durfte, sehr interessant. Zusammen mit dem Microfinance Department, durfte ich die Gruppen, die Darlehen erhalten haben besuchen und mir die Bücher ansehen. Selbst wenn Fieldarbeit nicht auf dem Plan stand, konnte ich immer irgendwie helfen, etwa habe ich einen Businessplan geschrieben (natürlich angelehnt an eine Vorlage) und das alles in ein kleines Heftchen gefasst. Der Höhepunkt dieser Woche war ein Workshop für alle Gruppen, in dem Buchführung und andere Aspekte der Unternehmensgründung und -führung besprochen wurden.
Youth for Life war im Vergleich dazu dann eher eine weniger spannende Angelegenheit, wenn ich es tatsächlich geschafft habe mir Arbeit zu ergattern, dann bestand sie aus kopieren und tackern...
Doch auch solche Erfahrungen sind es wert sie zu machen, meine letzte Woche verbringe ich wieder mit den Microfinance Projekten und freue mich darauf die Arbeit anderer Offices kennenzulernen.
Mein Office, Tisch rechts ist meiner

Mitglieder einer Gruppe, die ein Darlehen des Family Life Offices erhalten hat

Der Innenhof, jede Tür ist ein Office des Family Life Offices

Sonntag, 19. April 2015

Strand, Strand, Strand!



Der Urlaub ruft! Nachdem wir noch keine großen Reisen unternommen hatten, seit wir hier ankamen und unser Zwischenseminar kurzfristig um zwei Wochen verschoben wurde, haben wir ganz spontan entschieden nach Limbe zu fahren. Man könnte wohl diskutieren, ob es wirklich so erholsam war, denn die Kombination aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit verbietet es einem den Strand längere Zeit zu genießen. Dennoch bietet Limbe relativ viele Sehenswürdigkeiten und wunderschöne schwarze Strände, deren Sand noch aus frühen Ausbrüchen des Mt. Cameroon stammt, an dessen Fuß Limbe liegt. Also dann doch ein bisschen Erholung
Der Mt. Cameroon

Die vulkanischen Strände
!

Das Wunder der Geburt



Am 5. Januar war es für mich endlich so weit, ich durfte in „Maternity“ anfangen, der Geburtshilfe des Krankenhauses in Shisong. Hier gibt es immer etwas zu tun und so konnte ich auch gleich am ersten Tag eine Geburt beobachten. Was es noch besser machte: es war eine natürliche Zwillingsgeburt, etwas was in Europa immer seltener wird. Nachdem die Eingewöhnungszeit vorüber war, hat sich in den sieben Wochen meiner Zeit dort mein Aufgabenbereich schnell vergrößert. Neben der „normalen“ Arbeit einer Krankenschwester, die ich bereits in den anderen Stationen kennenlernen durfte, durfte ich auch Aufgaben der Hebammen übernehmen. Es ist ein sehr, sehr schönes Gefühl, die Nabelschnur eines Neugeborenen zu durchtrennen, es zu baden und danach in die 50 Lagen Klamotten, die ein Baby hier in Kamerun anhat, zu packen. Hier ist es nicht üblich, dass Väter das Durchschneiden der Nabelschnur übernehmen, im Normalfall sind sie bei der Geburt auch nicht anwesend (eine Hebamme sagte mal, sie hätten zu viel Angst davor). Pro Woche werden zwischen 20 und 50 Kinder geboren, ihr könnt euch also vorstellen, wie viele Geburten ich gesehen und bei denen ich geholfen habe. Und doch wird es nie langweilig! Die Arbeit dort hat aber auch deprimierende Seiten… Hat man sich mal mit einer Mutter oder ihrem Baby super gut verstanden, muss man nach wenigen Tagen „Auf nimmer Wiedersehen“ sagen, weil sie dann meistens in ihr kleines abgelegenes Heimatdorf zurückfahren und kaum noch in die Stadt kommen. Es ist auch kein schönes Gefühl, wenn man sich tagelang um ein kleines Frühchen kümmert und dann plötzlich hören muss, dass es in der Nacht zuvor gestorben ist… Dennoch vergeht einem nicht die Lust daran, das Lächeln einer Mutter zu sehen, die ihr Baby in ihren Armen hält!


Samstag, 24. Januar 2015

Cultural Week Celebration



It’s Celebration Time! Vom 27. Dezember bis zum 03. Januar ist Zeit für die jährliche kulturelle Woche. In dieser Zeit wird die Gründung des NSO Stammes, das Volk, das hauptsächlich in Kumbo lebt, gefeiert. Verehrt wird in dieser Zeit Ngonnso (im 13. Jhd.), die Gründerin der NSO und gleichzeitig der erste und einzige weibliche Fon in der Geschichte der Nso. Dieses Volk ist der Legende nach aus einem Streit um die Erbfolge nach dem Tod von Ngonnsos Vater entstanden, da sich keine Einigung fand, sind Ngonnso und ihre Brüder jeweils mit ihren eigenen Anhängern fortgezogen und haben dort ein Dorf gegründet, etwa Kumbo oder auch Foumban. In dieser Zeit finden verschiedene Festivitäten statt, unter anderem gibt es Tänze, Galas, ein Wettbewerb in einem traditionellen Brettspiel (Nsoda) und es wird zum Beispiel auch eine Miss Ngonnso gewählt. Der Start eines solchen Programmpunkts ist ganz nach kamerunischer Tradition ungewiss, was es teilweise erschwerte daran teilzunehmen. Doch da im Palast immer ganz viel los war, vor allem waren DjuDjus unterwegs, war es immer sehr lustig! Den Höhepunkt stellte der letzte Tag dar, denn dann sind alle DjuDjus in die Stadt gelaufen und es gab Musik und Tanz. Abgeschlossen wurde die Woche mit einer Parade, angeführt vom Fon, dem alle traditionellen Herrscher bzw. Inhaber eines traditionellen Titels gefolgt sind! Es war eine äußerst interessante Woche, in der wir mehr über die Kultur gelernt haben, als je zuvor!

Fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr!



Ich hoffe ihr hattet alle so schöne fröhliche Weihnachten wie wir hier! Das Weihnachtsfest führte uns nach Mbiamé, ein Dorf, das etwa 40 Minuten von Kumbo entfernt liegt. Dorthin mitgenommen hat uns Ivoline, die einige von euch vielleicht auch persönlich kennen, denn sie hat 2011 einen Freiwilligendienst in Deutschland verbracht. In Kamerun gilt eigentlich nur der 25. Dezember als Weihnachten und nur der 25. Ist ein öffentlicher Feiertag. Trotzdem haben wir uns am 24. Auf den 25 Minütigen Fußweg zur Kirche gemacht, um sozusagen für uns Heiligabend zu feiern, auch wenn der Gottesdienst nur spärlich besetzt war… Am 25. Sah das dann ganz anders aus, denn die Kirche war voll bis auf den letzten Platz und es wurde ein wunderschöner Gottesdienst, der nicht mal länger dauerte als ein deutscher Weihnachtsgottesdienst. Im Anschluss an das übliche nach-gottesdienstliche Fröhliche Weihnachten wünschen ging es dann zum Kochen nach Hause, denn in Kamerun ist es üblich an Weihnachten Freunde zu besuchen und die muss man schließlich verpflegen. Am Vortag hatten wir schon Kochbananen Chips und ChinChins (ein süßes Gebäck) als Snacks gemacht und nun hieß es Reis, Soße und Fleisch zu verarbeiten. Als aller Besuch gegangen war und wir uns selbst auch verpflegt hatten (gegessen wurde unter dem Weihnachtsbaum) sind wir zu Ivolines schwer kranker Oma gefahren um auch mit ihr Weihnachten zu verbringen!
Ein frohes neues Jahr an alle! Silvester und Neujahr haben wir in Kumbo verbracht und mit Freunden gefeiert. Nachdem wir ein bisschen in einer Bar gegessen und getrunken hatten sind wir um kurz vor 12 auf einen freien Platz gegangen, um mit Feuerwerk, Wunderkerzen und dem einzigen erschwinglichen kamerunischen Sekt, der nur alkoholfrei erhältlich ist, auf das neue Jahr anzustoßen!

Children's Ward



Vor unserem Weihnachtsurlaub habe ich beschlossen eine Woche auf der Kinderstation zu arbeiten. Dort wurde mir vor allem klar, was Überbesetzung bedeutet, denn wenn 3 Schwestern und  4 Studenten sich um 3-9 Patienten kümmern, dann bleibt nicht viel Arbeit für eine 8 Stunden Schicht… Dennoch war meine kurze Zeit dort sehr interessant, es sind doch ein paar Unterschiede zur Frauenstation vorhanden. Medikamente werden zum Beispiel pulverisiert unter Sirup gemischt und der Blutdruck wird nur bei sehr instabilen Kindern genommen. Sobald man mit kleinen Kindern arbeitet wird auch deutlich, welche Komplikationen Malaria eigentlich so gefährlich macht, denn was bei Erwachsenen recht einfach behandelbar ist, kann bei Kindern tödlich sein, denn Malaria geht bei ihnen fast immer mit Blutarmut einher, was eine der größten Todesursachen hier ist. Das sich die Arbeit in Grenzen hält ist meist gar nicht so schlimm, denn die Kinder sind immer glücklich wenn man sich mit ihnen beschäftigt, vor allem die, die eigentlich schon gesund sind, ihre Rechnung aber nicht begleichen können und deshalb noch dort bleiben müssen. Umso Herzzerreissender ist es dann, wenn Kinder entlassen werden…